Zechariah 3

Text: Sacharja 3,1 Sacharja 3 Einleitung Das dritte Kapitel beschreibt ein weiteres Gesicht, darin dem Propheten die Einsetzung des Hohenpriesters Josua in seinen neuen Dienst im neu angelegten Tempel vorgestellt wird, wobei alle für das Werk GOttes besorgten Knechte auf den Mann Zemah gewiesen, und auf den fröhlichen Genuß der Gnade unter ihm vertröstet werden. Text: Sacharja 3,1 V.1-7: Was bei der Einweihung des Hohenpriesters Josua vorgekommen, und durch welche Hindernisse das Gericht zum Sieg ausführt worden ist. Der Engel des HErrn wird gleich im zweiten Vers der HErr selber genannt, doch so, daß er sich in seiner Rede, der HErr schelte dich, eine kindliche Ehrerbietung vor GOtt, dem Richter über Alles anspüren läßt; und mithin ist es, der Sohn GOttes, der freilich sich schon damals der Reinigung der Kinder Levi, aber auch ihres Schutzes vorzüglich annahm. Der Satan aber, der sich dem ganzen Gnaden=Werk GOttes an Israel widersetzte, suchte besonders auch diesen Amts=Segen Josuas abzugraben, und steift sich ihm zur Rechten, als ob ihm der Sieg schon gewiß wäre. Vergl. Ps 109:6. Text: Sacharja 3,2 Ehe was Weiteres mit Josua vorgenommen wird, muß dieser Widersacher auf die Seite geschafft werden. Zu der Zeit, da das Gericht noch nicht ergangen war, dadurch der Fürst dieser Welt ausgestoßen worden, hatte es seine besondere Geziemlichkeit, daß dies Schelten dem HErrn, als Richter über Alles, übergeben ward. - In das Gnaden Dekret wodurch Jerusalem wieder erwählt, und der Tempel zur Wohnung GOttes wieder ausersehen ward, ist auch des Josua Absolution und neue Brauchbarkeit zum Dienst GOttes eingeflochten worden. Einem aus dem Feuer erretteten Brand kann zwar wohl etwas Unansehnliches nachgehen; doch aber hält man bei dein Verlust des Übrigen das errettete Wenige desto mehr aller Achtung wert. Text: Sacharja 3,3 Daher wird eben der Satan Gelegenheit genommen haben, ihn verklagen, und gegen ihn zu protestieren. Kleider fallen am Menschen zuerst in das Gesicht; man kennt und beurteilt einen- schon viel nach der Kleidung; an Kleider kann sich manche Befleckung von Außen anhängen. Darum bedeuten unreine oder befleckte Kleider in der Schrift so viel als die im menschlichen Leben und Umgang angenommenen, aus der Gleichstellung mit der Welt angezogenen Eitelkeiten und Unarten, bei denen man seinen oft bessern Sinn unter einer solchen Tracht. verstellt und über eine Weile schwächt, daß die Unsauberkeit in das Fleisch und wohl gar in den Geist hinein bringt. Dergleichen Unsauberkeit konnte Josua aus Babel mitgebracht haben, die der brachte, besonders als an einem Hohenpriester, wie man auch noch bei uns sagt, am schwarzen Rock sehe man die Flecken am leichtesten. Doch gibt sein Stehen vor dem Engel etwas von Verlangen und Erwarten der Hilfe zu erkennen. Man kann wohl an Einem diesen oder Jenen Flecken sehen, aber wenn man wüßte, wie oft er schon vor GOtt und Seinem Gnadenstuhl gestanden, und um Vergebung und Befreiung angehalten, so würde man nicht so durch Austragen der Flecken einen Satan abgeben. Text: Sacharja 3,4 Josuas Dastehen war also mit einer wirklichen Anfrage und Erwartung verknüpft, worauf Antwort erfolgte. Das Gnadenwerk zu Josuas Bestem kommt freilich dem HErrn allermeist zu, doch ist auch der Engel Dienst dazu gebraucht worden, wie bei Isa 6:6-7 zum Beweis, daß der Engel Dienst. nicht nur leibliche Bewahrung und Hilfe anbetrifft, sondern oft auch ins Innere des Menschen hinein reicht. Durch diese dem Josua hier widerfahrene Gnade ist Sowohl im eigenen Gewissen geholfen, als auch gegen Anderer Anklage Gerechtigkeit und Stärke verschafft worden. Text: Sacharja 3,5-7 Eine stattliche Ermahnung und Verheißung, womit dieser Investitur=Akt desto eindringlicher gemacht worden ist. In diesem zweiten Tempel gingen ansehnliche Stücke ab, die Bundeslade, das Licht und Recht. Aber deswegen wollte GOtt Seine Knechte, die Ihm zu solchen kümmerlichen Zeiten dienen, nicht verachtet haben., sondern setzt sie in alte vorigen Rechte ein. Nur sollen sie Amtssegen und Amtsautorität als eine Frucht vom selbsteigenen Wandeln in GOttes Wegen ansehen und bewahren. Text: Sacharja 3,8-10 Was für tröstliche Verheißungen noch weiter allen um das Reich GOttes bekümmerten Knechten des HErrn aus dieser Veranlassung vorgehalten werden, die in dem hochbetrauten Knecht des HErrn, Zemah, dem gerechten Gewächs Davids, Ja und Amen sind. Es ist freilich wunderbar, was GOtt zu allen Zeiten an Seiner Kirche, und an dem verachteten, verschmähten, mit eigenen Ärgernissen befleckten Lehrstand derselbigen tut, und was Er hier und da Einem bei seiner kleinen Kraft doch noch für Türen auftut. Das hat freilich Alles seinen Trieb und Kraft noch aus dem einmal hingegebenen Mann Zemah, und aus dem göttlichen Wohlgefallen, daß es unter Diesem grünen und fortgehen soll. Denn Der ist vom HErrn ausgehauen und zu all Seiner Absicht und Brauchbarkeit eingerichtet, und Seine sieben Geister, die Er in alle Lande aussendet, wissen freilich aus Seiner an Einem Tag gestifteten Versöhnung und erfundenen ewigen Erlösung noch alle Tage zu Tagen der Freude zu machen, darin man dem himmlischen Vater dankt, daß Er uns einen solchen vollendeten Heiland bereitet hat, und uns von Seiner ewigen Gerechtigkeit solche Stille und Sicherheit unter dem Weinstock und Feigenbaum genießen läßt.
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